Bergmännische Ausdrücke A - Z

Aufbereitung Aufarbeitung der Mineralien. Erze und Nebengestein wurden zerkleinert und voneinander getrennt. Nach dem Klauben der gewonnenen Rohstoffe führte man diese der weiteren Verarbeitung zu.
Abteufen Grubenbaue oder Bohrungen von oben nach unten vortreiben
Arschleder Lederschurz, den der Bergmann sich umbindet, um das Gesäß zu schützen
Auffahren Vortreiben bzw. Anlegen von Hohlräumen im Berg
Bewetterung Versorgung mit Atemluft
Blindschacht Seigerer Grubenbau, der im Gegensatz zum Schacht keine Verbindung nach über Tage hat. Er kann zwei oder mehr Sohlen miteinander verbinden.
Eigenlöhner Als Eigenlöhner, auch Eigenlehner genannt, bezeichnet man einen Bergmann, der selbständig Bodenschätze ausbeutet und nur zur Abgabe des Zehnten an den Lehnsherren verpflichtet ist.
Erbstollen Entwässerungsstollen (Stollen)
Fahren So bezeichnet man sämtliche Bewegungen unter Tage, gleich welcher Art und Richtung (ein- oder ausfahren)
Fahrte Leiter, Treppe
Firste Decke bzw. obere Begrenzung eines Grubenbaues ; Siehe auch Sohle und Stoß
Firstenstoßbau Abbau der Lagerstätten von der tieferen zur höheren Sohle
Flotation Modernes Aufbereitungsverfahren
Erze und Nebengestein werden zermahlen. In einem Wasserbad wird unter Zuführung von Luft und Chemikalien ein Schaum erzeugt. Nur die feinen Erzpartikel setzen sich dabei an diesem Schaum fest und können so abgeschöpft werden. Das taube Gestein sinkt auf den Beckenboden.
Frosch Geleucht der Bergleute, eine Öllampe, deren Form an einen Frosch erinnert
Gang Mit Mineralen und / oder Erzen gefüllte Gesteinsspalte
Erzgänge sind seiger (auch saiger) oder tonnenlägig angeordnet.
Gegenort Vortriebsstelle in einem Stollen, der von zwei gegenüberliegenden Seiten her aufeinander zugetriebenen wird.
Geleuchtet Jede Art von transportablen Lampen im Bergbau
Gesenk Ein aus einer Strecke abgeteufter (Teufe) Blindschacht
Gezähle Jede Art von Werkzeugen im Bergbau
Glück auf! Der Bergmannsgruß wurde schon von Martin Luther (1483-1546) erwähnt. Er hat wohl zwei Bedeutungen:
a) So wünschten sich die Bergleute gegenseitig, wieder gesund das Tageslicht erblicken, da die Arbeit im Berg mit vielen Gefahren verbunden war.
b) Die Bergleute wünschten sich viel Glück und Erfolg bei der Ausbeutung von Lagerstätten.
Hauer Früher: Bergmann, der Bodenschätze und Gestein löst. Heute: ausgebildeter Bergmann. Siehe auch Schlepper
Haufwerk Aus dem Gebirge herausgelöstes Gestein oder Erz
Hunt Kleiner Wagen im Bergbau, meist auf Schienen, der zur Förderung diente. Er wird vom Huntestößer gezogen oder geschoben. Hunt ist der alte Begriff für Grubenwagen.
Kaue Umkleideraum (und Dusche) der Bergleute
Klauben Von Hand sortieren
Kunst Allgemeiner Begriff für eine Maschine im Bergbau (z.B. Fahrkunst, Pumpenkunst)
Kux Als Kux bezeichnet man eine besondere Art von Aktie, die bis 1970 zur Finanzierung von Bergbau-Aktivitäten diente. Im Unterschied zur Aktie sind Kuxinhaber auch zur „Zubuße“ verpflichtet, dass heißt auch am Verlust beteiligt.
Lichtloch Schacht von geringer Tiefe, der zum Vortrieb eines langen, oberflächennahen Stollens und gleichzeitig zur Bewetterung, Fahrung und Förderung dient. (z. B. Wasserlösungsstollen)
Ort Jede Stelle im Bergwerk, die einem technischen Zweck dient (z.B. Füllort). Siehe auch Gegenort
Ortsbrust Die Begrenzung eines Grubenbaues in Auffahrrichtung (Fahren)
Pinge Trichter- oder schüsselförmige Vertiefung im Gelände als Folge eines oberflächennahen, alten Bergbaues
Pingenzug Aneinanderreihung von Pingen
Querschlag Quer zur Gesteinsrichtung (dem Streichen) aufgefahrene (fahren) Strecke
Rolle (Rollloch) (Die Rolle, das Rollloch) Seigerer oder tonnenlägiger kleiner Schacht, durch den das Haufwerk durch Herunterstürzen gefördert wird (Sturzrolle). Dient die Rolle auch der Fahrung, spricht man von einer Fahrrolle.
Rösche Entwässerungsrinne im Stollen, auch Seige genannt
Schachte Seigerer oder tonnenlägiger Grubenbau, der zur Fahrung, Erkundung und Erschließung von Lagerstätten, der Förderung sowie der Bewetterung dient.
Schießen Sprengen im Bergbau
Schlägen und Eisen Die bekanntesten Werkzeuge des Bergmannes. Es handelt sich hier um einen Hammer und einen gestielten Meißel. Mit gekreuzten Stielen bilden sie das Symbol des Bergbaues schlechthin.
Schlepper Bergmann, der Bodenschätze und Gestein abtransportiert. Siehe auch Hauer.
Schwebe Sicherheitsabschnitt, der einen Abbauraum bzw. Grubenbau zwischen zwei Sohlen in der Firste abschließt.
Seige Entwässerungsrinne im Stollen, auch Rösche genannt
Seiger senkrecht (75-90°)
Seilfahrt Förderanlage
Sohle a) Stollenboden (Stollensohle)
b)„Etage“ eines Bergwerkes. Hier beziehen sich die Teufenangaben (Teufe) auf die Tagesoberfläche (Über Tage) am Hauptschacht.
Siehe auch Firste
Söhlig „waagerecht“ (0°-45°)
Stollen Grubenbaue, die in gebirgigen Gebieten von der Tagesoberfläche (über Tage) aus mit wenigen Promille Steigung in das Gestein eindringen. Stollen haben immer eine Verbindung nach über Tage (Stollenmundloch). Sie dienen der Fahrung, Förderung, dem Transport, der Wetterführung und der Wasserlösung. Letztere bezeichnet man auch als Wasserlösungs- bzw. Erbstollen.
Stollenmund-loch Übertägiger Ein- bzw. Ausgang eines Stollens
Strecke Söhliger Grubenbau, der unter Tage aufgefahren wird. Sie kann z.B. der Erkundung dienen (Suchstrecke).
Teufe Tiefe
Tonnenlägig schräg (45-75°)
Tretwerk Querhölzer und Bohlen, die auf der Stollensohle verlegt sind
Türstock Ausbau, der meist aus Fichtenholz besteht und Firsten- oder Seitendruck aufnehmen kann
Über Tage oberirdisch
Unter Tage unterirdisch
Wasserlösung Entwässerung unter Tage
Wetter Atemluft unter Tage, Luft allgemein